Esche - Infos & Tipps zu Eschenholz

Esche

Sagenhaftes Holz mit vielfältigem Nutzen: Esche

Die in Europa beheimatete Esche weist nicht nur Holz mit herausragenden Eigenschaften auf, sondern auch eine außergewöhnliche Geschichte. Zahlreiche Völker messen ihr eine ganz besondere Bedeutung bei und schätzen sowohl das Laub der Esche als auch den Frucht-Stand und die Rinde. Was die Bäume so interessant macht und über andere Vertreter ihrer Art stellt, erfahren Sie hier:

Die Esche als Baum voller Mythen

Schon bei den alten Germanen hatte die Esche eine gehobene Position. Als Weltenbaum Yggdrasil bildete sie die Mitte des Universums und verband den Himmel mit der Erde und der Unterwelt. Aus ihrem Holz gefertigtes Schiffszubehör sollte die Mannschaft vor dem Ertrinken bewahren und jegliches Unheil zur See abwenden. Auch die Rinde von Eschen konnte Vieles bewirken: Auf Wunden gelegt stillte sie Blutungen; in Kleidung genäht wehrte sie Schlangenbisse ab. Heutige Erkenntnisse der Baumkunde bestätigen diese Tipps. Sie sprechen die blutstillenden und antitoxischen Effekte dem hohen Gerbstoffgehalt der Esche zu.

Aber selbst ein einzelnes Blatt konnte nach Ansicht antiker Völker Wunder bewirken. Den Schotten diente das Laub der Bäume als Streitschlichter – weswegen sie es gleich büschelweise in ihre Schlafkammern hingen. Sogar die wissenschaftlich bewanderten Römer glaubten an die Macht der Esche: Im Frucht-Stadium galt sie als Symbol für eine gut verlaufende Ehe; mit zunehmendem Alter als Garant für die Beständigkeit der Verbindung.

Die Esche als Baum mit unterschiedlicher Bedeutung

Angesichts dieser Leistungen wundert es, dass die Esche unter den Baumarten ein Schattendasein führt. Anders als Linde oder Eiche hat sie kaum Eingang in die Literatur oder Dichtkunst gefunden. Dieser Umstand ist darauf zurückzuführen, dass ein Großteil des früheren Bestandes Waldbränden zum Opfer fiel bzw. durch Brandrodung vernichtet wurde. Vor allem während der Antike und im Laufe des Mittelalters musste die Esche dem Anspruch an frucht- und urbare Böden weichen.

In alten Orts- und Familiennamen aber spiegelt sie sich genauso häufig wider wie andere einheimische Bäume. Bezeichnungen wie Eschental oder Eschenbach machen zudem deutlich, wo die Gewächse hauptsächlich angesiedelt waren: In Flussauen und am Ufer von Bächen. Hier sorgten Eschen durch ihr spezielles Wurzelgeflecht für die Sicherheit der Anrainer – denn es bewahrte Böschungen vor dem Abrutschen und verhinderte Überschwemmungen. Darüber hinaus ließ die Esche Jahr um Jahr ihr Blatt-Werk fallen, dessen schnelle Verrottung den Humusgehalt im Boden anreicherte.

Kleine Baumkunde: Die Esche als lebende Pflanze…

…mit weiter Verbreitung

Andererseits bewies die Esche schon immer eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit. Obwohl sie frisches bis feuchtes Erdreich mit hohem Mineralstoffgehalt bevorzugt, wächst sie in einigen Gegenden auch auf trockenen, kalkreichen Böden und besiedelt erstaunlich scheinende Höhenlagen. Das Verbreitungsgebiet der Bäume reicht von Schottland bis zur Iberischen Halbinsel und den Balkan-Gebieten. Im deutschsprachigen Raum kommen sie als Gebirgspflanzen der Bayerischen und Allgäuer Alpen vor. Hier erreichen einzelne Exemplare der Esche Baum-Standorte in 1.000-1.400 Metern Höhe.

…mit charakteristischem Erscheinungsbild

Vor allem in Gesellschaft von Nadelgewächsen stehen die Bäume häufig in kleinen Gruppen zusammen. Ihre meist geraden, zylinderförmigen Stämme wachsen bis zu 40 m empor und sind im unteren Drittel gewöhnlich astfrei. Der Durchmesser liegt bei 50-80 cm. Obwohl die Esche ein Baum ist, der bis zu 250 Jahre alt werden kann, erreichen nur wenige Exemplare das höchstmögliche Alter. Einerseits, weil sie zwischen dem 80. und dem 120. Jahr als Nutzholz gefällt werden; andererseits, weil sich der Lichtbedarf adulter Bäume ändert und gelegentlich nicht mehr zu den Bedingungen am Standort passt.

…in zahlreichen Varianten

Neben der sogenannten Gewöhnlichen, Gemeinen oder Hohen Esche europäischer Länder existieren weltweit zahlreiche weitere Varianten. Beispiele dafür sind

  • die in China beheimatete Blumenesche
  • die aus Japan stammende Wollflaumesche
  • die süd-kalifornische bzw. neu-mexikanische Arizonaesche
  • die Nordamerika verbreitete Weißesche sowie
  • die dekorative Hängeesche

Sie stellen jeweils eigene Ansprüche an ihre Lebensbedingungen und liefern unterschiedlich aussehendes Holz.

…für die Vorratshaltung

Sowohl in großen Höhen als auch in Tal-Lagen dienten die Gewächse zunächst überwiegend als Tierfutter. Doch nicht nur Wild ernährte sich von den Knospen, vom Laub und der Rinde der Esche: Besonders das junge Blatt-Werk war eine begehrte Versorgungsgrundlage für Nutzvieh. Zu diesem Zweck trennten Halter die Zweige gleich nach dem Austrieb vom Stamm, ließen sie trocknen und bewahrten sie als Heu für den Winter auf. Auch dieses Vorgehen trug einen Teil zur allmählichen Verringerung des Eschen-Bestandes bei.

…mit starker Gefährdung

Seit den frühen 1990er Jahren sind die Bäume zudem durch Pilzbefall gefährdet. Von polnischem Terrain ausgehend wurden zunehmend mehr Exemplare vom Falschen Weißen Stängelbecherchen / Hymenoscyphus fraxineus befallen. Der Schlauchpilz lebt parasitär und schädigt die Esche, indem er ihr Blatt-Gewebe, die Leitungsbahnen und das Mark besiedelt. Inzwischen sind nicht nur die Pflanzen des Baltikums betroffen, sondern auch größere Bestände in Nord-, Nordwest- und Mitteleuropa. Seit einiger Zeit sind die Folgen des Pilzbefalls auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz unübersehbar: Hier wie anderswo verlieren die Bäume ihr Laub und vertrocknen zusehends. Auf ihrer Rinde zeigen sich gelblich-braune bis rötlich-braune Beläge.

Die Esche als Holz-Lieferant…

…mit rückläufiger Nachfrage

Ein weiterer Grund dafür, dass die Esche heute zu den weniger genutzten Baumarten zählt, ist die stark zurückgegangene Nachfrage. Während ihr Holz in vorangegangenen Jahrhunderten noch unzählige Einsatzmöglichkeiten fand, ist es mittlerweile deutlich weniger gefragt. Vor allem im Wagner-, Drechsler- oder Böttcher-Gewerke hat das Material viel von seiner früheren Bedeutung verloren – denn diese Berufe haben ihre ursprüngliche Bedeutung verloren bzw. eine völlige Neu-Interpretation erfahren.

…für den Möbelbau

Doch auch in scheinbar zeitlosen Branchen wie dem Möbelbau ist der Bedarf an Esche gesunken. Verantwortlich dafür ist die wechselhafte Farbe ihres Kernholzes: Abhängig vom Standort der heranwachsenden Bäume entwickelt es entweder eine helle oder eine braune bis kräftig-braune Tönung. Die dunklen Nuancen passen jedoch nicht mehr zu den aktuellen Wohn-Trends – weswegen derzeit allenfalls Liebhaber klassische Esche-Einrichtung kaufen.

…mit zahlreichen Vorteilen

Anderen Branchen aber liefert Esche ein Material, das viele Ansprüche der Holz-Industrie erfüllt: Es lässt sich sowohl manuell als auch maschinell verarbeiten, ist ebenso biegsam wie belastungsfähig und weist nur geringen Schwund auf. Da die Bäume aus heimischen Wäldern stammen, gewährleisten sie kurze Transport- und Verarbeitungswege, so dass Eschenholz auch den Anforderungen des Umweltschutzes und der Ökonomie gerecht wird.

Die Esche als Baumaterial

…für Sport- und Arbeitsgeräte

Eine bedeutende Verwendung findet es bei der Herstellung von Sportgeräten. Vor allem die Produzenten von Barrenholmen und Bögen; aber auch die Fabrikanten von Rudern und Speeren sowie von Skiern und Schlitten setzen auf die hohe Elastizität der Esche. Darüber hinaus kommt das Holz für Queues der Billard-Variante Snooker und für die Schäfte von Schlag- oder Spalt-Werkzeugen bzw. von Gartengeräten zum Einsatz.

…für Musikinstrumente

Da sich gedämpfte Esche gut biegen lässt, dient das Holz auch zum Bau von Musikinstrumenten. Durch abweichende Anforderungen finden dabei unterschiedliche Baumarten Verwendung. So reichen die Klangeigenschaften der in Europa beheimateten Gewächse für akustische Gitarren und Schlagzeugkessel aus; für elektrisch verstärkte Geräte kaufen Instrumentenbauer hingegen lieber nordamerikanische Sumpfesche.

…für Holzfußböden und -treppen

Ihre buchstäblich tragende Eigenschaft beweist die Esche als Holz für Treppen, Handläufe und Geländer sowie als Material für Parkett, Dielen und sonstige Fußboden-Gestaltung. Auf diesem Gebiet überzeugt die Esche einmal mehr durch hohe Elastizität; aber auch durch überdurchschnittliche Abriebfestigkeit und ihre Widerstandskraft gegenüber schwachen Säuren oder Laugen.

Die Esche als Fußboden-Belag

Die genannten Vorzüge machen das Holz zum idealen Fußboden-Material für Wohn- und Schlafräume. Da es so hart und widerstandsfähig ist, hinterlassen selbst schwere Möbel und Skulpturen oder häufiges Begehen kaum Spuren. Zugleich besitzen Holzfußböden aus Esche eine seidig-glatte Oberfläche, die auch bei Barfußläufern für angenehme Haptik sorgt.

Ein weiterer Vorteil von Eschenholz ist, dass es temperaturausgleichend wirkt. Je nach Jahreszeit wärmt oder kühlt es den Raum und erzielt dadurch ähnliche Effekte wie eine Klimaanlage. Allerdings neigt es bei Trockenheit zu verstärkter Fugenbildung, so dass sich ab Werten von unter 40% ein Luftbefeuchter empfiehlt. Beim Verlegen über Fußboden-Heizung raten Experten zu zweischichtigem Material.

Doch auch hinsichtlich der Feuchtigkeitseinwirkung stellt Esche eigene Ansprüche: Das Holz lässt sich nur bedingt imprägnieren und ist daher sehr empfindlich gegen Witterungseinflüsse. Aus diesem Grund wird es ausschließlich im Innenbereich verbaut. Für die Reinigung von Holzfußboden aus Esche sollten mäßig feuchte, weiche Tücher zum Einsatz kommen, um Nässe-Einwirkung und Kratzer zu vermeiden.

Die Esche bei HOLZ-BARAN: Beratung und Tipps inklusive

Bei der Fertigung von Holzfußböden aus Esche machen wir uns regionale Standorte zu Nutze. Die Verarbeitung der Bäume erfolgt in einem betriebseigenen Sägewerk, so dass Sie sicher sein können, rundum überwachte Produkte zu erhalten. Auf Grund zahlreicher Nachfragen bieten wir Interessierten hierzu eine entsprechende Beratung an. Für Informationen zu Herkunft, Lieferung, Lagerung und Weiterverarbeitung des Esche-Rohstoffs stehen Ihnen unsere geschulten Mitarbeiter von Montag bis Freitag zwischen 7:00 und 16:30 Uhr zur Verfügung.

Gern beantworten wir Ihnen auch Fragen zur optischen Wirkung unserer Holzfußböden. Wir haben für jeden erdenklichen Einrichtungs-Stil eine eigene Kollektion mit individueller Charakteristik geschaffen, welche die natürliche Schönheit des jeweils verwendeten Holzes zusätzlich unterstreichen. Wählen Sie Ihren zukünftigen Dielen-Fußboden aus sechs verschiedenen Bearbeitungs-Optionen und holen Sie sich hier die entsprechenden Informationen dazu.